15. 06. 13
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Klassifikation FCI: Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde). Sektion 1 Schäferhunde. Mit Arbeitsprüfung.

Allgemeines Erscheinungsbild: Die allgemeine Erscheinung soll die eines gut proportionierten Hundes sein, wobei die geschmeidigen Außenlinien Qualität, Anmut und vollkommene Harmonie in Verbindung mit genügend Substanz zeigen, wodurch der Eindruck entsteht, dass der Hund zu ausdauernder Leistung fähig ist. Jegliche Tendenz zur Plumpheit oder Schwäche ist unerwünscht.

Wichtige Proportionen: Oberkopf und Nasenrücken sind ungefähr gleich lang. Die Länge des Körpers übertrifft leicht die Widerristhöhe.

Verhalten /Charakter (Wesen): Zu harter und ausdauernder Arbeit fähiger Hund von guter Führigkeit; aufgeweckt, aufmerksam, empfänglich, intelligent, weder nervös noch aggressiv.

 

Kopf:

  • Oberkopf: Schädel ziemlich breit, Hinterhaupthöcker nicht ausgeprägt. Stop: Sehr ausgeprägt
  • Gesichtsschädel:
    • Nasenschwamm: Schwarz, außer bei braunen oder schokoladefarbenen Hunden, wo er braun sein darf. Bei blauen Hunden sollte er schieferfarben sein. Nasenlöcher gut entwickelt.
    • Fang: Mäßig kurz und kräftig, sich zur Nase hin verjüngend.
    • Kiefer/ Zähne: Zähne und Kiefer kräftig mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die Schneidezähne des Oberkiefers in engem Kontakt die Schneidezähne des Unterkiefers überlappen und senkrecht im Kiefer gestellt sind.
    • Backen: Weder voll noch abgerundet.
    • Augen: Weit auseinanderstehend, oval, von mittlerer Größe und braun, außer bei Merles, wo ein Auge oder beide Augen teilweise oder ganz blau sein dürfen. Ausdruck sanft, aufgeweckt, aufmerksam und intelligent.
    • Ohren: Von mittlerer Größe und Textur, weit auseinanderstehend, aufrecht oder halb aufrecht getragen, ausdrucksvoll beweglich.
    • Hals: Von guter Länge, kräftig und muskulös, leicht gewölbt, zu den Schultern hin breiter werdend.

Körper: Von athletischem Aussehen. Etwas länger als die Höhe am Widerrist.

  • Lenden: Breit, muskulös, aber nicht gewölbt.
  • Brust: Tief und ziemlich breit, Rippen gut gewölbt.
  • Rute: Mäßig lang, mit ihrem letzten Wirbel mindestens bis zum Sprunggelenk reichend, tief angesetzt, gut behaart, mit einem Aufwärtsschwung am Ende, der die anmutige Außenlinie und Harmonie des Hundes abrundet. Im Erregungszustand kann die Rute höher, aber nie über dem Rücken getragen werden.

Gliedmaßen:

  • Vorderhand: Vorderläufe, von vorne gesehen, parallel. Knochen kräftig, aber nicht grob.
  • Schultern: Gut zurückgelegt.
  • Ellenbogen: Dicht am Körper anliegend.
  • Vordermittelfuß: Von der Seite betrachtet leicht schräg gestellt.
  • Vorderpfoten: Oval, Ballen gut gepolstert, kräftig und gesund. Zehen gewölbt, eng aneinanderliegend. Krallen kurz und kräftig.
  • Hinterhand: Breit und muskulös, von der Seite gesehen anmutig zum Rutenansatz hin verlaufend.
  • Oberschenkel: Lang, kräftig und muskulös.
  • Kniegelenk: Gut gewinkelt.
  • Sprunggelenk: Kräftig, tiefl. angesetzt. Vom Sprunggelenk bis zum Boden starker Knochenbau, von hinten gesehen parallel.
  • Hinterpfoten: Oval, Ballen gut gepolstert, kräftig und gesund. Zehen gewölbt, eng aneinanderliegend. Krallen kurz und kräftig.

Gangwerk: Die Bewegung soll frei, fließend und unermüdlich sein, wobei die Pfoten möglichst wenig angehoben werden, damit sich der Hund schleichend und mit grosser Geschwindigkeit bewegen kann.

Haarkleid Haar:

Zwei Haarvarietäten sind anerkannt,

1) mässig langes Haar und

2) Kurzhaar.

Bei beiden Varianten ist das Deckhaar dicht und von mittlerer Textur, die Unterwolle weich und dicht, was dem Border Collie einen wetterfesten Schutz verleiht. Bei der mäßig langen Haarvarietät bildet das reichliche Haarkleid Mähne, Hosen und Fahne. An Gesicht, Ohren, Vorderläufen (ausgenommen Federn) und Hinterläufen vom Sprunggelenk bis zum Boden soll das Haar kurz und glatt sein.

Farbe: Eine Vielfalt von Farben ist erlaubt, wobei Weiß nie vorherrschen soll.

Größe und Gewicht: Ideale Widerristhöhe:

Rüden : 53 cm,

Hündinnen : etwas weniger.

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen, zu beachten ist.

Disqualifizierende Fehler:

• Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde

• Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

NB: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, welche sich vollständig im Hodensack befinden.

 

Quelle: Club für Britische Hütehunde e.V.

15. 06. 13
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Der Border Colllie

 

Das jüngste Mitglied in der Familie der Britischen Hütehunde ist der Border Collie. Sein Ursprungsland ist Großbritannien.

Als arbeitender Hütehund ist er auf der ganzen Welt anzutreffen, vorwiegend dort, wo es Schaf- und Rinderherden zu treiben gibt. Eine erste Beschreibung seiner lautlosen, geduckten und behutsamen Arbeitsweise wurde 1570 niedergeschrieben.

Die Schaffarmer lernten, ihre unentbehrlichen Helfer, die Border Collies, mehr und mehr zu schätzen. Viele waren stolz auf ihre intelligenten und gehorsamen Hunde und setzten ihren Ehrgeiz daran, einen überragenden Hund auszubilden und zu besitzen. 1873 wurde erstmals ein „Sheepdogtrial“ in Bala (Wales) abgehalten, in dem die Hunde ihre Leistungen im Wettbewerb zu ihren Konkurrenten zeigen konnten. Diese Trials fanden in den folgenden Jahren immer häufiger statt. Für den Aufbau und die Bewertung der Aufgaben bildeten sich allmählich einheitliche Regeln heraus. Die einzigartigen Fähigkeiten der Border Collies und ihre Arbeitsweise an den Schafherden unter Wettkampfbedingungen zu beobachten gefiel vielen Menschen, so dass die Veranstaltungen in England immer populärer wurden. Sogar eine Fernsehserie „one man and his dog“ die den sportlichen Hütehundwettkampf zum Inhalt hat, begeisterte viele Zuschauer.

Die Fähigkeit, an Tieren auch selbständig zu arbeiten, ist dem Border Collie angeboren. Seine Aufgaben an der Herde kennt er instinktiv. Durch gezieltes Training können diese noch erweitert und verfeinert werden. Auf Hütewettbewerben, die zur Prüfung und Selektion der Besten seiner Rasse dienen, werden diese Fertigkeiten dann gezeigt. 1976 wurde der Border Collie vom Kennel Club in London als Rasse für Ausstellungszwecke anerkannt. Nachdem die F.C I. diesen Schritt genehmigte, konnte der Club für Britische Hütehunde 1978 die zuchtbuchmäßige Betreuung übernehmen.

Zu Beginn wurden lediglich schwarz - weiße und dreifarbige Hunde in das Zuchtbuch eingetragen, doch schon bald kam eine Vielzahl weiterer Farbvarietäten hinzu.

 

Charakter

 

Der Border Collie ist ein faszinierender Hund. Äußerlich von mittlerer Größe (Rüden 53 cm, Hündinnen darunter, das Fell lang- oder kurzhaarig ist er sehr pflegeleicht, robust und gesund. Er zeigt Charme und Anmut, ist aufmerksam, klug und sportlich. Er bewegt sich elegant, frei und mühelos.

Sein Wesen ist ausgesprochen liebenswert. Er hat einen guten anhänglichen Charakter und ist sehr anpassungsfähig. Ein beweglicher Hund im Gelände, verhält er sich im Haus und in der Öffentlichkeit angenehm und ruhig. Unbekanntes meldet er wachsam. Sensibilität und Neugier vereinen sich in ihm zu einem vorsichtigen Verhalten allem Unbekannten gegenüber. Das ist nicht zu verwechseln mit Ängstlichkeit, denn Mut und Tapferkeit beweist er beim Vieh, von dem er Angriffe hinnimmt, ohne sich dadurch von seiner befohlenen Aufgabe abbringen zu lassen. Seine Lernfreudigkeit, seine Leichtführigkeit und Klugheit und seine Begeisterung für Arbeit sind einmalig!

Der unbedingte Gehorsam und die Bereitwilligkeit, seinem Herrn alles recht zu machen, führen ihn oftmals bis an die Grenzen seiner Kräfte. Eine treue, fast menschliche Seele spricht aus der Tiefe seines Auges und aus seinem Gebaren. Um einen Border Collie in seiner Gesamtheit beobachten und bewerten zu können, muss man ihn in freier Bewegung bei seiner Hütearbeit gesehen haben.

Der Border Collie ist nach einer bekannten amerikanischen Studie im Hinblick auf Gehorsamsintelligenz die klügste aller Hunderassen. In der Tat gibt es wohl keinen anderen Hund, der so arbeitswillig, arbeitsliebend und arbeitsbedürftig ist wie diese Rasse. Durch selektive Züchtung hat der Border Collie gelernt, während seiner Arbeit an der Schafherde ein gewisses Maß an Selbständigkeit zu erreichen und gewisse Probleme quasi “alleine zu lösen”. Dabei liebt es der Border Collie, gemeinsam mit seinem Herrn Aufgaben in Angriff zu nehmen. Letzteres ist es, was diese Hunderasse vor allem bei Sportlern überaus beliebt macht: Die Kooperationsbereitschaft, die er mitbringt, die Aufmerksamkeit und verblüffende Lernschnelligkeit machen das Arbeiten angenehm. Doch hier liegt auch die große Gefahr: Wird der Border Collie nicht gefordert, sucht er sich seine Beschäftigung von selbst, dies endet leider häufig wenig erfreulich. Somit kann man zwei Seiten an dieser faszinierenden Rasse beobachten: Der ausgeglichene, richtig und ausreichend beschäftigte Border Collie ist aufgeschlossen, kooperativ, kinderlieb, verschmust und somit der fantastischste Begleiter der Welt. Wird der Hund jedoch unterfordert zeigt er eine andere Seite: Er neigt zu den schon erwähnten Problemen. Somit sollte man sich, bevor man den Hund anschafft, genau darüber im Klaren sein, was einen erwartet und was der Hund verlangt. Wenn man es schafft, eine gute Bindung zu seinem Partner aufzubauen, belohnt einen der Border Collie mit seiner unbestechlichen Treue. Er würde für seinen Menschen im wahrsten Sinne des Wortes “durchs Feuer gehen” und alles für ihn tun.

Zum Schluß sei gesagt: Der Border Collie ist ein anspruchsvoller Hund, der von seinem menschlichen Partner praktische wie geistige Aufgaben erwartet und eine konsequente Führung (sprich: Erziehung).

 

Quelle: Club für Britische Hütehunde e.V.